














Unsere Denkräume sind keine Ausstellungsräume. Insofern hat Kunst hier eine besondere Funktion: Sie muss wahrnehmbar sein, darf Raum einnehmen, aber muss es auch aushalten können, wenn sich viele Tafeln voller Poster und Karten mit Gestaltungsfragen aus Organisationen zu ihnen gesellen. Aus diesem Wunsch nach friedlicher Co-Existenz haben die Berliner Künstler:innen Janine Eggert und Philipp Ricklefs einen Anspruch formuliert, der weit über ein Nebeneinander von Kunst und Arbeit hinausgeht: sie beschreiben eine Bewegung
unseres Metaplan-Denkens besser, als es Worte vermögen. Komplexität sichtbar machen und den Umgang mit ihr herausfordern. Aus geometrischen Mustern und Elementen, von denen die Wolke nur eine unter vielen ist, wird in der Wahrnehmung eine Auseinandersetzung mit den eigenen Sehgewohnheiten und Erwartungen. Und das ist es doch, was Kunst leisten kann: eine Interaktionsebene schaffen, in der die Auseinandersetzung mit Kunst uns selbst als Betrachtende herausfordert!
Für mich ist das Zitat der Metaplan Wolke Ausdruck der strukturellen Wende Metaplans, in der immer noch die Interaktion als bestimmendes durchscheint.
Formen gehen verloren und Strukturen werden gewonnen – wie Kunst Interaktion sichtbar machen kann. Das Stichwort Interaktion umschreibt auch den Herstellungsprozess dieser Skulptur. Die Skulpturen sind im Verfahren der verlorenen Form in Aluminium gegossen. Die geometrischen Vorlagen werden in Handarbeit aus Styropor geschnitzt, um dann tief im Nordseesand auf der Insel Amrum vergraben zu werden. Mittels eines Leitungskanals wird bis auf über 900 °C erhitztes Aluminium in
den Sand gegossen. Durch die Hitze verpufft das Styropor und weicht dem Aluminium. So die Theorie. In der Praxis zeigt sich, dass insbesondere dort, wo der Sand nicht rein ist, sondern anderes schmelzbares Material wie Algenreste oder von den Wellen fein gemahlenen Müll enthält, mehr als die Form verpufft und das unterirdische Gebilde implodiert. Die Folge ist: an einigen Stellen brechen die Muster ab, an anderen entstehen neue. Perfekt unperfekt eben.
Allein aus der Binnenperspektive zu beschreiben, was Metaplan ausmacht, bliebe unvollständig. Deshalb haben wir diverse künstlerische Positionen versammelt, die auf unterschiedliche
Weise beschreiben, was Metaplan ausmacht. Der Blick geht zurück – um fragen zu können: Wo ist vorne? Herzlich willkommen in der Welt der Metamorphosen!
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