50 Jahre Zukunft des Organisierens
9. Super Constellations
Abstrakt geometrische Formen sind hier die Grundelemente einer visuellen Sprache – durch sie wird aus Kommunikation Verständigung.
Verstehen ohne Worte
Janine Eggert und Philipp Ricklefs machen seit ihrem Studium der Bildenden Kunst an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg (HfBK) gemeinsam Kunst. Umgangssprachlich würde man vermutlich sagen: die sind ein gutes Team; die arbeiten Hand in Hand; die verstehen sich auch ohne Worte. Die Art und Weise ihrer Kollaboration wird selbst zum Thema ihrer künstlerischen Arbeiten. Die Druckgrafiken der Serie Super Constellations zeigen unterschiedliche Konstellationen geometrischer Formen. In loser Abfolge wurden hier sieben geometrische Formen (vom Dreieck bis zum Neuneck) im Siebdruckverfahren aufs Papier gebracht, die auf metallene Schablonen zurückgehen. Die Schablonen sind ein Instrumentarium, dass die Künstler:innen als Hilfestellung für den
kooperativen Entstehungsprozess ihrer oft großformatigen Skulpturen und Installationen entwickelten und als eine Art abstrakt-geometrische, physische Kommunikationsmethode anwenden. Im Drehen und Wenden der Formen im Kleinformat probieren sie, welche Anordnungen von Formen und Farben die ist, die den gewünschten Ausdruck schafft. Jeder Schablone ist eine Farbe aus dem CMYK-Code zugeordnet. Das, was ursprünglich nur als Mittel zum Zweck gedacht war, tritt in den Vordergrund. Denn je nach Anordnung der Formen ergeben sich aus ihren Überlagerungen im Druckprozess neue Farbkombinationen. So entstehen Reihungen von Formen und Farben, die je nach Ballung kräftigere und dunklere Farben hervorbringen.
Kunst im Dialog
Das unerwartete Auftreten neuer struktureller Variationen, die Wiederholung bestimmter Muster und die im Zuge neuer Variationen auftretende Einzigartigkeit neuer Bildräume ist, was diese künstlerische Arbeit mit den von Tesle Schnelle-Cölln geschaffenen Bildräumen verbindet. Und nicht nur mit ihrer Kunst, sondern auch mit der Metaplan Moderationsmethode. Auch sie wendet ein vordefiniertes Raster von Farben und Formen an, die in jeder neuen Komposition andere Wahrnehmungseindrücke zulassen. Die Verbindung der künstlerischen Perspektiven im Metaplan Forum West lässt
eine Hypothese über den ästhetischen Wert dieser Kunst zu. Er bewegt sich nicht mehr auf der Ebene des Was oder des Wie der Darstellung. Vielmehr geht ein Verständigungsprozess mit und um diese Kunst von der Annahme aus, dass es eine Vielfalt von Wahrnehmungs- und Interpretationsebenen im Auge des Betrachters gibt, an die Kunst anschließen kann. Im Fokus dieser Kunst liegt es, die Wahrnehmungsfähigkeit des Betrachters zu schulen, das zunächst Sichtbare nicht als einzig Erkennbares einzustufen.
Ausstellung: Metamorphosen – 50 Jahre Zukunft des Organisierens
Allein aus der Binnenperspektive zu beschreiben, was Metaplan ausmacht, bliebe unvollständig. Deshalb haben wir diverse künstlerische Positionen versammelt, die auf unterschiedliche
Weise beschreiben, was Metaplan ausmacht. Der Blick geht zurück – um fragen zu können: Wo ist vorne? Herzlich willkommen in der Welt der Metamorphosen!
Transformationen bringen Organisationen in Bewegung – warum sich ein Perspektivwechsel lohnen kann.
„Wir nennen unsere Arbeit Planung!“ – über das Infragestellen der Gegenwart von Organisationen.
Zwischen Informationsmarkt und Flurfunk – die Geschichte Metaplans in einem ungewöhnlichen Klangraum erfahren.
Formen gehen verloren und Strukturen werden gewonnen – wie Kunst Interaktion sichtbar machen kann.
Wandeln durch Haltungen, Haltungen im Wandel. Wie Metaplan tickt – früher und heute.
Das Werk von Telse Schnelle-Cölln
Als Metaplanerin um Eindeutigkeit ihrer Aussagen bemüht, balanciert ihre Kunst auf der Schwelle zwischen Gegenständlichkeit und Abstraktion.
Visualisierung ist das Zusammenspiel einzelner Elemente für einen Gesamteindruck – in der Kunst und in der Moderation.
Von Op-Art zu optischer Rhetorik – die Kunst der Moderation liegt im Verweben einzelner Elemente.